Der Redaktionsschluss für den nächsten Kiliansboten ist am 13.05.2024.
Beiträge nimmt bis dahin Tanja Friedrich per E-Mail (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.) entgegen.

Fasten

Liebe Leserin,
Lieber Leser,

Karneval war. Carne(le) vale – also: „Fleisch leb wohl!“
Mit dem Aschermittwoch begann dann vor dem Osterfest die Passions- oder auch Fastenzeit mit ihren 40 Tagen und sechs Sonntagen, die als Festtage nicht mitgezählt werden.

Viele Christen verzichten in dieser Zeit auf bestimmte Speisen und Getränke, lassen eben Fleisch, Kaffee, Alkohol und Zucker stehen, schalten den Fernseher bewusst ab oder Whatsapp, Facebook, Instagram und andere soziale Medien erst gar nicht ein. In dieser Zeit wenden sich Gläubige von Routine und Gleichgültigkeit ab und suchen durch bewusste Veränderung ihres Verhaltens, das Leben in seiner Tiefe neu auszuloten. Da bieten sich in einer Stress und Überflussgesellschaft viele Möglichkeiten. Ganz handfest der Verzicht auf das Autofahren, auf Plastikverpackung, auf Einkaufstouren oder auf Flugreisen, und ganz bei sich die Hinwendung vom Ärger zur Freundlichkeit, von den billigen Ausreden und Lügen zur Wahrhaftigkeit, vom Stress zu ausreichend Schlaf, vom Nörgeln zur Dankbarkeit, von der Hektik hin zur Ruhe, zur Besinnung, Gebet und Andacht.

Damit Damit es keine verkrampfte Selbstoptimierung wird, sehe ich in der Passionszeit bewusst hin auf Christus und sein Leiden.
In der Geschichte des Gottessohnes erkenne ich, wie bruchstückhaft und verletzlich unsere Welt ist, wie sehr das Leben bedroht ist. Wer Christus durch die Passion folgt, entdeckt in seinem Leben und in seinen Worten eine ganz andere Wertigkeit, als sie in unserem Alltag oben auf liegt. Nicht das schnell, starke und mächtige, das überbordende, rücksichtsund grenzenlose Leben führt zum Ziel. Das Kleine und Unscheinbare wird wieder wichtig, der Händedruck, das Lächeln, die gemeinsame Zeit, das Zuhören, die zärtliche Berührung, die Annahme, die Geduld und über allem die Barmherzigkeit. Sie zeichnen Wege zu einer liebevollen Hinwendung zum Nächsten. Mitten im größten Stress öffnet sich dann die Bürotür und ein guter Freund bringt Zeit und Verständnis mit, die Kraft zum Zuhören und ein aufmunterndes Wort.

Der Blick auf Christus gibt auch Trost im größten Wandel, der uns Menschen zugemutet wird. Im Tod sehe ich mich mit ihm verbunden in der Taufe. Mein Leben fällt also nicht in die Vergessenheit und verwittert nicht zur Unkenntlichkeit. Es ist mit Christus verbunden, der mich nicht los lässt, sondern umso geborgener hält, je mehr ich loslassen muss.

Gerade wenn ich mich um Menschen sorge und deutlich die Grenzen meiner Möglichkeiten spüre, ist es eine große Hilfe, wenn ich meine Bitten im Gebet Gott hinlegen darf. Er führt alle Wandlung hin zum Ziel, führt uns zum Osterfest.

Eine gesegnete Passions- und Osterzeit wünscht Ihnen
Stefan Lipfert, Pfarrer

Tageslosung

Tageslosung vom
28.03.2024
GRÜNDONNERSTAG
Gerechtigkeit erhöht ein Volk; aber die Sünde ist der Leute Verderben.
Jesus ging nach seiner Gewohnheit hinaus an den Ölberg. Es folgten ihm aber auch die Jünger. Und als er dahin kam, sprach er zu ihnen: Betet, dass ihr nicht in Anfechtung fallt!

Redaktionsschluss Kiliansbote

Der Redaktionsschluss für den nächsten Kiliansboten ist am 13.05.2024.
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