Aus dem Takt gekommen?

Liebe Leserin, lieber Leser,

Ich schau auf den Kalender: 24ter, drei Monate bis Weihnachten. Aus dem Radio der Wetterbericht: am Wochenende übernimmt der Herbst die Temperaturen. Der Sommer ist vorbei. Die Nächte werden kälter und jetzt länger als der Tag. Erntedankfest steht vor der Tür und bald das Ende im Kirchenjahr. Mit dem 1. Advent beginnt ein neuer Jahresfestkreis.
Was ist geblieben vom Kirchenjahr? Spielt es in meinem Leben überhaupt noch eine Rolle? Ist es noch wichtig, ob Sonntag, Ostern odr Pfingsten ist? Oder zählen nur die freien Tage und die Schulferien?

In unserer aktuellen Krisenzeit kann man schon aus dem Takt kommen und die Orientierung verlieren. Auf grundlegende Fragen des Lebens stellen sich dann keine befriedigenden Antworten mehr ein. Nicht nur Jugendliche, so die Forschung, sondern auch Erwachsenen machen Beliebigkeit und Einsamkeit zu schaffen. Die Frage nach dem Lebenssinn bleibt dann oft unbeantwortet.
Das Kirchenjahr mit seinen Festen und Sonntagen kann da eine Leitschnur sein, die vergehende Zeit sinnvoll einordnet. Veranstaltungen und Gottesdienste sind dabei eine Hilfe, im Hören auf Gottes Botschaft und im Gespräch mit anderen. Schritt für Schritt finden sich so Antworten auf die wichtigen Fragen im Leben: 

Am Kirchweihfest: Wo sind die Quellen, aus denen ich die Kraft für das Le­ben schöpfe? Und geben sie her, was ich mir von ihnen verspreche?

Am Erntedankfest: Wovon lebt der Mensch? Vom ,,Brot" allein? Von den Sternstunden des Lebens? Davon, dass man seine Pflicht tut? Wem verdanke ich mein Leben?

Am Reformationsfest: Wodurch bekommt das Leben Wert? Durch das, was ich aus mir mache? Durch das, was ich leiste und was ich mir leisten kann? Oder wodurch? 

Am Ende des Kirchenjahres: Wie kann man Leben, wenn man den Tod nicht mehr verdrängen kann? Wie, wenn einem ein lieber Mensch genommen wird? Hat mich das Sterben von Angehörigen und Bekannten für das Leben klug gemacht? Was glaube ich, ist jenseits der Grenze, die uns Menschen gesetzt ist? Was bedeutet mein Glaube für meinen Alltag und Hoffnung darüber hinaus?

Im Advent: Worauf warte ich eigentlich in meinem Leben? Was erwarte, was erhoffe ich? Und wie groß ist die Chance, dass sich meine Hoffnungen und Wünsche erfüllen?

An Weihnachten: Gibt es einen tieferen Sinn hinter dem, was ich erlebe und miterlebe? Gibt es etwas, was da ,,zur Welt kommen“ will, auch in meinem Leben? Woher kann ,,Licht“ kommen in der ,,Dunkelheit“ meines Ergehens, in der Dunkelheit, die vielfach in der Welt herrscht?

In der Passionszeit: Wie ist das mit dem Leid in dieser Welt und in meinem Leben? Handelt es sich dabei lediglich um ,,Betriebsunfälle“? Hat es einen Sinn? Wer gibt mir Kraft, dem Leid Stand zu halten?

An Ostern: Wie viel Zukunft hat unser Leben? Und was hat unsere Gegen­wart mit unseren Zukunftserwartungen zu tun? Wo geschieht „Auferstehung“ in meinem Leben? Wo geht mir ein Licht auf?

An Pfingsten: ,,Wes Geistes Kind" bin ich? Wie sehen die Motive aus, die mich antreiben? Was hat das zu tun mit der Welt, die mich umgibt?

Ich wünsche Ihnen für die verbleibenden Wochen im Kirchenjahr, aber auch für das neu beginnende, dass Sie Zeit und Ruhe finden, um der einen oder anderen Frage nachzugehen, im Hören, im Gespräch mit vertrauten Menschen an der Seite, in der Bibellese oder auch im Gebet.

Ich wünsche Ihnen gute Antworten, die Orientierung geben. 

Es werden nicht immer endgültigen Antworten sein. Manche Frage wird man sich immer wieder zur Beantwortung vorlegen, vielleicht sogar jedes Jahr zu seiner Zeit. Auf andere wird man erst mit den Jahren eine befriedigende Antwort bekommen. Vieles sehen wir Menschen ja nur „wie durch einen Spiegel“, um mit dem Apostel Paulus zu sprechen. Aber aller Suche ist das Sich-finden-lassen Gottes und seine Nähe verheißen.

Ihr Stefan Lipfert, Pfarrer

Entdecken Sie das Kirchenjahr auf https://kirchenjahr-evangelisch.de/

Tageslosung

Tageslosung vom
20.03.2025
Wenn ich dich anrufe, so erhörst du mich und gibst meiner Seele große Kraft.
Jesus spricht: Wer da bittet, der empfängt; und wer da sucht, der findet; und wer da anklopft, dem wird aufgetan.

Redaktionsschluss Kiliansbote

Der Redaktionsschluss für den nächsten Kiliansboten ist am 24.03.2025.
Beiträge nimmt bis dahin für die Kirchengemeinde Kasendorf Tanja Friedrich per E-Mail (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.) und für die Kirchengemeinde Peesten Maximilian Krüger entgegen.

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